Auch in diesem Jahre haben wir gemeinsam mit unseren internationalen Kollegen ca. 600 unserer durchgeführten Sonderprüfungen im Bereich Wirtschaftskriminalität ausgewertet, um mehr über die mutmaßlichen Täter zu erfahren:
Der typische Täter ist zwischen 36 und 45 Jahre alt, männlich, schädigt das eigene Unternehmen oder die eigene Behörde und ist häufig in der Geschäftsführung, Finanzbereich oder im Sales/Marketing-Bereich tätig. Die Ergebnisse zeigen auch, dass er im Schnitt 6 Jahre im Unternehmen und oft Teil des Senior Managements ist, also obere Führungskraft. Der Täter agiert auch immer häufiger mit anderen Personen zusammen. Die persönliche Merkmale der vermeintlichen Täter sind: Angesehen im Unternehmen, freundlich und umgänglich sowie hohes Bildungsniveau. Bei annähernd der Hälfte der durch uns ausgewerteten Fälle, waren IT-Systeme im Spiel. Und damit meine ich nicht E-Mail, denn hier haben wir eine fast vollständige Abdeckung, wenn es um Absprachen zwischen Mittätern oder ähnliches geht.
Bei allen Fällen waren es oft schwach ausgeprägte interne Kontrollsysteme, die die Tat ermöglicht haben. Die mutmaßlichen Täter, die Fälle von eCrime begangen haben, waren laut dieser Studie mehrheitlich beim geschädigten Unternehmen angestellt und dort sehr oft in der IT-Abteilung, aber auch im Finanzbereich. Die eCrime-Täter waren im Gegensatz zum „normalen“ Fraudster nicht mehrheitlich Führungskräfte, hier reicht die Spanne der Verdächtigen vom einfachen Angestellten bis hoch zum Top Management. Sie waren in der Regel zwischen einem und sechs Jahren im Unternehmen. Die Altersspanne reicht von 28 bis zu 55 Jahren.
Hier geht es zur Studie „KPMG Global Profile of the Fraudster 2013„.