Cyber-Hacker landen einen Sensationsangriff nach dem anderen. Die Vorfälle zeigen: Die Kriminellen haben es nicht mehr allein auf unsere geschäftlichen Daten abgesehen – sondern auch auf unsere persönlichen. Das macht uns verwundbarer als je zuvor.
Das Netz ist privat? Von wegen. Egal, ob es um intime Vorlieben, kompromittierende E-Mails oder Gehälter geht – der Angriff auf ein Online Seitensprungprotal führt uns die Folgen eines Cyberhacks besonders drastisch vor Augen:
Im Juli 2015 griff eine Hacker-Gruppe erfolgreich die Online-Dating-Plattform Ashley Madison an. Die Angreifer forderten die Einstellung des Betriebs – andernfalls würden sie die abgegriffenen Daten veröffentlichen. Weil die Betreiberfirma nicht auf die Drohung einging, erschien kurz darauf das erste Datenpaket im Netz. Zwei Tage später folgte ein zweites, noch umfangreicheres Paket.
Inzwischen haben die Täter damit begonnen, die Nutzer der Online-Dating-Plattform zu erpressen. Erste öffentliche Bekenntnisse von Betroffenen verursachten bereits Reputationsschäden. Angeblich sollen sogar der Untreue überführte Nutzer Selbstmord begangen haben.Sicherheitsforscher werteten den Inhalt der veröffentlichten Datenpakete aus. Die Ergebnisse geben einen Einblick darin, auf welche Informationen es Angreifer abgesehen haben.In den Daten-„Dumps“ waren Finanzinformationen der Unternehmen enthalten: Im Fall der Dating-Plattform beispielsweise Informationen zu Darlehen und Investoren. Die Hacker griffen auch die Namen und Mailadressen der angemeldeten Nutzer ab.Bei Ashley Madison flogen einige fragwürdige Geschäftspraktiken auf: So wurden Benutzerdaten trotz Kündigung des Kontos nicht gelöscht. Die nun veröffentlichten internen Mails des Managements der Dating-Plattform legen das gelebte Geschäftsgebaren offen.
?Es geht nicht mehr allein um die Kronjuwelen, sondern auch um das Silberbesteck.
Die Cyber-Piraten haben es längst nicht mehr nur auf den substantiellen Kern eines Unternehmens abgesehen. Ihnen geht es auch um die persönlichen Informationen der Mitarbeiter.Anhaltspunkte, die nicht unbedingt wertvoll, aber bei einer Veröffentlichung je nach Inhalt peinlich bis geschäftsschädigend – im Extremfall sogar strafbar sind. Das geht an den Kern unserer Persönlichkeit. Wir sollten den Cyberangreifern dieses Feld nicht überlassen.
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