Microsoft hat für das Jahr 2012 seinen Law Enforcement Request Report veröffentlicht. Darin werden die Anfragen der Strafverfolgungsbehörden für jedes Land und jeden Microsoft-Dienst aufgelistet. Enthalten sind Auskunftsersuchen für Daten aus Hotmail/Outlook.com, Skype, Xbox LIVE, Office 365, Messenger und Skydrive. Angefragt wurden Accountdaten wie z.B. den Namen oder die verwendete IP-Adresse aber auch Inhalte, wie z.B. Fotos oder Mailinhalte. Dem Bericht zufolge wurde Microsoft insgesamt im Jahr 2012 75.378 mal von Strafverfolgungsbehörden wegen Informationsanfragen kontaktiert. Von diesen Anfragen waren 137.424 Benutzeraccounts (ca. 0,02% aller weltweiten Accounts) betroffen. Microsoft hat bei 79,8 % der Anfragen Accountdaten an die Strafverfolgungsbehörden gegeben. Bei 1,558 Anfragen wurden auch Inhalte herausgegeben. Bei diesen 1.558 Anfragen basierten ca. 99% auf US-amerikanischen Gerichtsbeschlüssen. Der Rest dieser Inhaltsanfragen (nämlich 14!) kamen aus Brasilien, Irland, Kanada und Neuseeland.
Ein isolierter Blick auf Skype zeigt, dass gemäß Bericht 4.713 Anfragen an Skype gerichtet wurden, welche dann 15.409 Skype-Accounts oder andere Identifizierungsmerkmale wie z.B. Telefonnummern betrafen. Microsoft stellt fest, dass keine Sykpe-Inhalte herausgegeben wurden, sondern lediglich SkypeID, Name, Mailadressen, Rechnungsinformationen und Anrufdetails (also Verbindungsdaten). Über Lawfull Interception Anfragen an Skype schweigt sich Microsoft aber aus.
Wenn wir uns mal die Anfragen aus Deutschland anschauen, hat Microsoft 8.419 Anfragen von deutschen Behörden erhalten, wovon 13.226 Accounts betroffen waren. An Skype wurden aus Deutschland 686 Anfragen mit 2.646 betroffenen Accounts gerichtet. Damit gehört Deutschland zu den Top5 der anfragenden Länder.
Der Law Enforcement Request Report kann als Excel oder PDF hier heruntergeladen werden.