FTD berichtet heute über das in Branchenkreisen seit langem bekannte Thema Wirtschaftsspionage beim deutschen Mittelstand (auch wir haben in unserer Beratungs- und Ermittlungspraxis oft damit zu tun). Anlaß war ein Interview mit Hans Elmar Rember, dem Vizepräsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz. Laut Remberg betreiben vor allem Russland und China Wirtschaftsspionage in Deutschland. Besonders groß sei die Gefahr, die durch „chinesische Hacker“ ausgeht, die vermehrt den deutschen Mittelstand ausspionieren. Die russische Wirtschaftsspionage wird mit „klassischen“ Geheimdienstmethoden durchgeführt, die Chinesen sollen vermehrt IT-basierte Spionagemöglichkeiten verwenden:
„Während die russischen Dienste noch primär mit klassischen Agenten arbeiten, sind die Chinesen nach unseren Erkenntnissen hauptsächlich auf dem elektronischen Sektor aktiv“
Ein lokaler Radiosender in Berlin ließ sich heute morgen zu der Bemerkung hinreißen, dass die russischen Geheimdienste Praktikanten verwenden, weil sie umsonst arbeiten. FTD schreibt nämlich:
„Der Verfassungsschutz hält zudem Praktikanten für eine mögliche Gefahrenquelle. „
Eine in diesem Zusammenhang spannende Frage ist für mich immer wieder, ab welchem Zeitpunkt ein Unternehmen einem Praktikanten oder Studenten das Root- bzw. Domänen-Admin-Passwort gibt oder wie die „moralische“ Eignung geprüft wird, bevor Internas aus Firma und IT preis gegeben werden. Die Generation Praktikum nun unter Generalverdacht? 😉
Ich erinnere in diesem Zusammenhang gern an diese Begebenheit.